Biebertal (ws). Für die »Bürgerhilfe Biebertal« hieß Dr. Alfons Lindemann die Besucher zum Thema »Was macht der Fördererverein Sozialisation Biebertal eigentlich?« im KSG-Vereinsheim willkommen. Dazu referierte der Vorsitzende des Fördervereins Sozialstation Biebertal, Georg Schlierbach.
»Der Förderverein sei eigentlich ein Geldsammelverein und Unterstützer von großen sozialen Einrichtungen in Biebertal, aber auch einiger kleinerer Unternehmungen, die für die Mitmenschen hilfreich sind«, konstatierte er zu Beginn. Er ging auch kurz auf die Historie ein: Alten- und Krankenpflege vor Ort gibt es demnach schon seit fast 120 Jahren in den Dörfern Biebertals.
In den 80er Jahren ergaben sich in der Betreuung neue Anforderungen. Die engen familiären Bindungen lösten sich immer mehr auf und damit entfiel auch die direkte Hilfe und Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen durch die Familien. Diese neuen Anforderungen waren dann Grundlage der Diskussion in den Kleeblattgemeinden Biebertal, Heuchelheim und Wettenberg, gemeinsame Lösungen für eine stationäre Pflege, Tagespflege und betreutes Wohnen zu finden.
1990 wurde der Förderverein dann gegründet, um nicht nur die Diakoniestation zu unterstützen, sondern auch künftige Entwicklungen wie Tagespflege, stationäre Pflege oder betreutes Wohnen miteinzubeziehen. 1994 gründeten die Biebertaler evangelischen Kirchengemeinden zudem die Diakoniestation Biebertal als Zweckverband. Etwas später konnte die stationäre Pflege in Biebertal, Heuchelheim und Wettenberg zusammen mit der AWO Gießen-Land von Lollar aus in Angriff genommen werden. Es entstand das AWO-Heim am Gail’schen Park als weiteres »Kleeblatt«. Die Idee »betreutes Wohnen« wurde durch die AWO in Wettenberg umgesetzt.
Vielfältige Unterstützung
Die drei wichtigsten Pflegedienste - Diakonie, Tagespflege und AWO-Heim sind Ziel der Unterstützung durch den Förderverein. »In den Jahren seit Bestehen des Fördervereins haben wir aktuell ziemlich genau eine Million Euro an finanzieller Unterstützung erbracht. Darauf können wir stolz sein«, konstatierte Schlierbach. Rund 20 Pkw, vier Klein-Busse, Lohnzuschüsse, Kleidung oder Lehrgänge sind darin enthalten. Zu den Zielen gehört auch die Förderung der allgemeinen Seniorenarbeit in Biebertal, etwa die Unterstützung der 14-tägigen Treffen in der Seniorenrunde unter Leitung des Gemeinde-Geragogen Ludger Hellmann, die Gründung und Unterhaltung der Seniorenwerkstatt, die Unterstützung von Einzelmaßnahmen wie etwa des »EinLadens« in Königsberg oder die Einrichtung des Einkaufsbusses. Weiter ist aktuell die Wiedereinrichtung des Demenz-Cafés in Vorbereitung.
»Leider sehen viele Mitbürger jüngeren Alters nicht mehr die Notwendigkeit, diese sozialen Dinge zu unterstützen«, sagte Schlierbach. Insbesondere durch das Versterben ist die Mitgliederzahl stark gesunken. Schlierbach appellierte besonders an die jüngere Generation, Mitglied zu werden, damit die Förderung der Pflegedienste vor Ort, zumal bei leeren Pflegekassen, fortgesetzt und hilfsbedürftige Familienangehörige unterstützt werden können.
Quelle: Gießener Allgemeine, Klaus Waldschmidt